Die IGS Linden auf dem Weg zur inklusiven Schule

Gesamtkonferenz und Schulvorstand haben kurz vor den Weihnachtsferien einstimmig einen Antrag verabschiedet und an das Kultusministerium gerichtet, der darauf abzielt, dass aus der IGS Linden eine inklusive Schule wird. Gemeint damit ist, dass ab dem nächsten Schuljahr alle Klassen der Sek.I aufsteigend vom 5.Jahrgang an Integrationsklassen werden und die IGS Linden sich für alle lernbehinderten Kinder ihres Stadtbezirks öffnet. Wie bisher sollen aber auch Kinder mit Problemen in ihrer emotionalen und sozialen Entwicklung nach Möglichkeit nicht abgewiesen werden. Mit der Ausweitung von Integration – schon bisher gab es pro Jahrgang zwei und mehr Integrationklassen – ist es aber nicht getan. Dem Kollegium geht es darum, die Schule und den Unterricht unter dem Vorzeichen Inklusion weiterzuentwickeln. Fort- und Weiterbildungen zu den Themen Individuelle Lernbegleitung, Kooperation zwischen Förder- und Fachlehrkräften, Lehrer/innen-Teambildung und Unterrichten in heterogenen Lerngruppen sind geplant.
Erforderlich ist aber, dass das Kultusministerium (MK) weitere Lehrerstunden zur Verfügung stellt. Inklusion ist nicht billig zu haben.
Inzwischen liegt der Antrag dem Kultusministerium vor und wird dort geprüft. Die Stadt Hannover hat ihn bereits befürwortet; der Rat wird das Benehmen herstellen, sobald die Genehmigung durch das MK vorliegt.

Lesen Sie hier den Antrag des Schulvorstandes. 

Der Antrag findet mittlerweile große Beachtung und Resonanz. Das war auch auf einer Veranstaltung von SPD-Rats- und Regions-Fraktion am 18.2. in der IGS Linden zu spüren. Mehr als 200 interessierte und engagierte Zuhörer folgten zunächst der Podiumsdiskussion „Durch Vielfalt lernen – Auf dem Weg zur inklusiven Schule“ und beteiligten sich anschließend fast 2 Stunden an der Aussprache. Es wurde deutlich, dass viele Lehrerinnen und Lehrer aus Stadt und Region sich eine inklusive Entwicklung für ihre Schulen wünschen und dass viele Eltern nicht mehr bereit sind, noch länger auf „die Schule für alle Kinder“ zu warten.

Prof. Dr. Werning informierte über die Behindertenrechtskonvention der UNO und ermunterte dazu, diese „geöffnete Tür“ jetzt auch zu nutzen, Inklusion energisch von der Politik einzufordern und an Schulen zum Thema von Schulentwicklung zu machen. Drei Schulleiter aus Hannover – Bohl von der Wilhelm-Schade-Schule, Reiche von der Paul-Dohrmann-Schule und Walther von der IGS Linden – berichteten über die jeweiligen inklusiven Schwerpunkte und Planungen.
Alle Beteiligten waren sich einig, dass die Veranstaltung ein Auftakt war für eine starke, von Eltern und Schulen getragene Bewegung und Initiative für ein Schulwesen, in dem jedes Kind in Gemeinschaft mit allen anderen zu seinem Recht kommt und keines zurückbleiben muss oder ausgeschlossen wird.

(Chr. Walther)