Inklusion – Heterogenität leben

Die IGS Linden hat eine lange Tradition im inklusiven Lernen. Es ist uns ein großes Anliegen eine Lernumgebung zu schaffen, in der alle Kinder erfolgreich lernen und sich entfalten können. In diesem Bereich können Sie einen Einblick über das inklusive Lernen an unserer Schule erhalten.

Schule als Lern- und Lebensort

Alle Schülerinnen und Schüler sollen sich bei uns wohlfühlen. Deshalb bemühen wir uns, die Interessen und Bedürfnisse jedes Kindes zu berücksichtigen. Bei der Anmeldung wählen die Kinder ein Klassenthema, das zu ihren Neigungen passt, daher gibt es bei uns so genannte Profilklassen

In jedem Schuljahr werden zwei Projektwochen angeboten, in denen, je nach Klassenstufe, Klassenfahrten oder Themenwochen durchgeführt werden. Und in den unterschiedlichen Fachräumen wie z.B. in Werkräumen oder in unserer Lehrküche erhalten die Lernenden die Möglichkeit, ihre praktischen Kompetenzen zu erweitern oder handelnd Erfahrungen zu erlangen.

Durch Kooperationen mit unterschiedlichen außerschulischen Lernorten (Kulturzentrum Faust, Phaeno, Erlebnis-Zoo Hannover, …) wird die Methodenvielfalt des Unterrichts erhöht und ein nachhaltigerer Lernerfolg ermöglicht.

Unser Schüler*innensprechtag und der Eltern-Schüler*innen-Lehrersprechtag (LESS) ermutigt die Lernenden sich mit ihrer schulischen Entwicklung auseinanderzusetzen und ermöglicht gemeinsam individuelle Ziele für die Kinder und Jugendlichen abzusprechen. 

Um allen Schülerinnen und Schülern vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten zu ermöglichen, bieten wir eine breites AG-Angebot an. Das Pausenangebot ist umfangreich. In den Mittagspausen werden u.a. Anleitungen zu sportlichen und kreativen  Beschäftigungen gegeben. In der Teestube, Cafeteria und dem Kiosk besteht die Möglichkeit, Snacks zu kaufen oder sich mit Freund*innen zu treffen.

Die Bibliothek lädt zum Ausruhen und Lesen ein. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, auf den beiden Schulhöfen Spielzeug auszuleihen oder sich an den Spielgeräten auszutoben. Ein besonderes Merkmal in Hannover ist unsere Mensa, die vor Ort frische Mahlzeiten zubereitet.

 

 

Gestaltung der Lernumgebung

Wir gestalten die Lernumgebung in unseren Klassen- und Lernräumen so, dass eine unterstützende Struktur für alle Schüler*innen gegeben ist. Diese Struktur gibt den Schüler*innen Orientierung und hilft dabei die täglichen Abläufe zu ritualisieren, das soziale Miteinander zu steuern und das Lernen zu unterstützen. Konkret bedeutet das z.B., dass:

  • wir unsere Jahrgangs- und Klassenregeln gemeinsam erarbeiten und diese als Klasse einüben.
  • wir für ein angenehmes Lernklima sorgen, indem jeder Verantwortung übernimmt wie z.B. die Übernahme von regelmäßigen Aufgaben für die Klassengemeinschaft.
  • wir Transparenz über den Stundenablauf geben.
  • wir Differenzierung durch Farben und Symbole ausweisen. 
  • wir den Stundenplan nach den Mappenfarben der Fächer gestalten. 
Gestaltung des Unterrichts

Es ist uns ein Anliegen, die Bedürfnisse aller Schüler*innen zu berücksichtigen. Wir begreifen die Heterogenität unserer Schülerschaft als Chance, voneinander und miteinander zu lernen. Das Lernen am gemeinsamen Lerngegenstand bildet die Grundlage. Davon ausgehend ermöglichen wir den Schüler*innen ein individualisiertes und selbstständiges Lernen durch vielfältige Differenzierungsangebote und mediale Unterstützung durch das iPad. Durch unterschiedliche Schwierigkeitsstufen und daran angepasste Unterrichtsformen wird eine Durchlässigkeit gewährt.

Wir fördern und fordern unsere Schüler*innen gemäß ihrer individuellen Lernausgangslage und Leistungsfähigkeit, damit alle ihre entsprechenden Bildungsziele erreichen können. Bei Bedarf werden Kleingruppen- und Einzelförderung sowie klassen- und jahrgangsübergreifende Angebote bereitgestellt.

Wir halten es für wichtig, dass unsere Schüler*innen neben dem Erreichen individueller Bildungsziele auch eine Methodenkompetenz zum Lernen entwickeln. Dazu zählen die Förderung von Organisation, Struktur, sozialem Lernen und Teamentwicklung. Darüber hinaus erlernen unsere Schüler*innen verschiedene Arbeitstechniken, Lernmethoden, Methoden der Informationsbeschaffung und Kommunikation sowie diverse Präsentationsformen von Lerninhalten.

Nachteilsausgleich

Nachteilsausgleiche dienen dazu, Einschränkungen durch befristete oder dauerhafte Beeinträchtigungen oder Behinderungen aufzuheben oder zu verringern. Sie sollen der individuellen Problematik der Schülerin oder des Schülers angemessen Rechnung tragen, ohne die fachlichen Anforderungen zu reduzieren.

Voraussetzung für die Gewährung eines Nachteilsausgleichs ist immer ein Konferenzbeschluss (Erörterung und Festlegung über Art und Umfang der Hilfen) und die Verankerung in der Dokumentation der individuellen Lernentwicklung bzw. in einem Förderplan. Über die Ergebnisse werden die Eltern informiert.

Der individuelle Anspruch auf einen Nachteilsausgleich wird regelmäßig geprüft, da sich die Voraussetzungen verändern können.

Für Schüler*innen, die zieldifferent unterrichtet werden, gelten die Bestimmungen des jeweiligen Förderschwerpunktes.

Grundlagen für den Nachteilsausgleich:

  • sonderpädagogische Förderung – RdErl. d. MK vom 01.02.2005 (SVBL. S. 49/135);
  • „Erlass Schriftliche Arbeiten in den allgemeinbildenden Schulen“
  • „Erlass zur Förderung von Schülerinnen und Schülern mit besonderen Schwierigkeiten im Lesen, Rechtschreiben oder Rechnen“
  • „Nachteilsausgleich aus pädagogischer Perspektive“ – SVBL 11/2013 (von Zimmermann, Wachtel)
Sonderpädagogische Förderschwerpunkte

Seit 1996 beschulen wir Kinder und Jugendliche mit einem Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung mit verschiedenen Förderschwerpunkten gemeinsam im Klassenverband.

In der Sekundarstufe I nehmen wir Schüler*innen mit sonderpädagogischen Unterstützungsbedarfen in den Förderschwerpunkten Lernen, geistige Entwicklung, Hören, Emotionale und Soziale Entwicklung, Sehen, Sprache und Körpermotorische Entwicklung (baulich nur eingeschränkt möglich) auf.

Schüler*innen mit den Förderschwerpunkten Emotionale und Soziale Entwicklung, Sprache, Hören, Sehen und körpermotorische Entwicklung (baulich nur eingeschränkt möglich) können bei entsprechenden Voraussetzungen den SEK II Bereich besuchen.

Förderschwerpunkt geistige Entwicklung:

(Zieldifferenter Unterricht)

  • differenzierte Unterrichtsmaterialien zu den Themen im gemeinsamen Unterricht
  • jahrgangs- und fächerübergreifende Förderangebote, um alle individuellen Entwicklungs- und Persönlichkeitsbereiche (personale Bildung) zu fördern

Förderschwerpunkt Lernen:

(Zieldifferenter Unterricht)

  • differenzierte Unterrichtsmaterialien zu den Themen im gemeinsamen Unterricht
  • Möglichkeit des Förderschulabschlusses in Jahrgang 9
  • Möglichkeit des Hauptschulabschlusses 9 in Jahrgang 10

Förderschwerpunkt Sprache:

(Zielgleicher Unterricht)

  • Anpassung von Arbeitsmaterial und Einsatz von Arbeitshilfen
  • Strukturierungshilfen (akustisch, visuell)

Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung:

(Zielgleicher Unterricht)

  • intensive Zusammenarbeit mit Eltern und außerschulischen Institutionen
  • Förderung von emotionalen und sozialen Kompetenzen

Förderschwerpunkt Hören:

(Zielgleicher Unterricht)

  • pro Jahrgang ein Klassenraum mit angepasster Raumdämpfung
  • Einsatz technischer Hilfsmittel
  • Förderung im Bereich „Anwendung technischer Hilfsmittel“
  • Visualisierung von Unterrichtsinhalten
  • Zusammenarbeit mit dem mobilen Dienst

Förderschwerpunkt Sehen:

(Zielgleicher Unterricht)

  • technische und unterstützende Ausstattung im Klassenraum
  • Förderung im Bereich „Anwendung technischer Hilfsmittel“
  • Anpassung von Arbeitsmaterial
  • Zusammenarbeit mit dem mobilen Dienst

Förderschwerpunkt körpermotorische Entwicklung:

(Zielgleicher Unterricht)

  • Keine Barrierefreiheit im Gebäude
  • Anpassung von Arbeitsmaterial
  • Förderung im Bereich „Anwendung technischer Hilfsmittel“
  • Zusammenarbeit mit dem mobilen Dienst
Multiprofessionelle Teamarbeit

Um den Ansprüchen unserer heterogenen Schülerschaft im inklusiven Kontext gerecht zu werden, arbeiten wir in multiprofessionellen Teams aus Stamm-, Fach- und Förderschullehrkräften zusammen. Darüberhinaus gehören zum Team auch pädagogische Mitarbeiter*innen, Sozialpädagog*innen, unsere schulinterne Ergotherapeutin und in Einzelfällen Schulbegleiter*innen von externen Anbietern. Somit vereinen wir Diagnostik, Beratung und individuelle Förderung und Unterstützung miteinander.

Die Förderschullehrkräfte bieten in ihren Jahrgängen individuelle Beratung, in den Bereichen der Differenzierung, der Entwicklung von Unterstützungsmaßnahmen und der präventiven Arbeit in den Klassen, für Schüler*innen, Lehrkräfte und Eltern an.

Elternarbeit

Die Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten liegt uns an der IGS Linden besonders am Herzen. Nur durch eine gemeinsame Anstrengung kann der erfolgreiche schulische Fortschritt Ihres Kindes erreicht werden!

Unter dem Begriff Elternarbeit verstehen wir vielfältige Formen der Kommunikation, Beratung, Informationsaustausch, Hausbesuche, schriftliche Mitteilungen, die Organisation von Elternbeteiligung, Vermittlungen zur Jugendhilfe oder zu Beratungsstellen sowie die Durchführung besonderer Schulveranstaltungen für oder mit den Eltern. 

Auch gibt es vielfältige Möglichkeiten sich an als Elternteil an unserer Schule einzubringen, zum Beispiel auch im Schul-Elternrat oder im Schulvorstand