JAZZ im Unterricht – Live-Konzert im Jazz-Club als Abschluss

Er wird oft als Kunst für eine intellektuelle Minderheit bezeichnet – der Jazz. Aber unsere Musiklehrer/innen waren davon überzeugt, dass er das keineswegs sein muss, sondern im Gegenteil in attraktiver Weise auch für unsere Schülerinnen und Schüler all das verkörpert, was Kreativität und Freiheit in der Musik auszeichnet. So planten sie eine Unterrichtsreihe, die zwar auch Historisches und Musiktheorie thematisiert, aber die musikalische Praxis und unmittelbares Erleben in den Mittelpunkt stellt. Den Abschluss dieser Unterrichtsphase zwischen den Herbst- den Weihnachtsferien bildete am vergangenen Mittwoch ein alle Zuhörer begeisternder Auftritt von Peter Schwebs (b), Eike Wulfmeier (p), Timo Warnecke (dr) und Kaveh Madadi (voc, perc) – Eindrücke hier in unserer Fotogalerie; und hier ein ausführlicher Artikel in der HAZ.

Sie spielten sich nicht nur quer durch die Jazz-Stile und warfen sich mit sichtlichem Spaß die musikalischen Bälle zu, sondern sie moderierten auch unterhaltsam und informativ ihr Konzert im Jazz-Club auf dem Lindener Berg – und das exklusiv für die Musikkurse des 10. Jahrganges (plus einer 11. Klasse). Nun, so könnte man sagen, wird eine traditionsreiche und anerkannte hannoversche (und Lindener!) Institution endlich einmal von der benachbarten IGS „genutzt“…

Im Frühjahr war es noch Bürgermeister Bernd Strauch in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Jazz-Clubs, der die Initiative ergriffen und die Kooperation mit der IGS Linden ermöglicht hatte. Jürgen Morgenstern hatte zudem bei der Lotto-Sport-Stiftung erfolgreich eine finanzielle Förderung beantragt, um Künstler für die musikalische Arbeit mit Schülerinnen und Schülern auch bezahlen zu können. Für je zwei Doppelstunden trommelte und improvisierte dann Kaveh Madadi im November und Dezember mit allen beteiligten Klassen, vermittelte ihnen ein Gefühl dafür, wie die Freiheit des spontanen Musizierens auf einer stabilen rhythmischen Grundlage stattfinden kann, und bereitete sie so auf das Konzert am 17. Dezember vor.

Einhellige Meinung der beteiligten Kolleginnen und Kollegen (auch jener, die eher zufällig, nämlich als „Aufsicht“, eine Klasse in das rot gestrichene Kellergewölbe begleitet hatten) nach den anderthalb wie im Fluge vergangenen Stunden: tolle Veranstaltung, bitte in den kommenden Jahren wiederholen! Und die Jazz-Club-Leute machen sich die bestimmt nicht unberechtigte Hoffnung, den ein oder anderen neuen Besucher für ihr Konzertprogramm zur normalen Abendstunde gewonnen zu haben…

(M.A.)