Wer war Jesus?

Für viele scheint Gottes Sohn Jesus ungreifbar. Gerade für Jugendliche ist solch ein mächtiger Mensch und seine Geschichte nicht leicht nachzuvollziehen. Darum hat es sich die Jugendkirche Hannover zur Aufgabe gemacht, mit dem Projekt „Jugendkreuzweg – Menschensohn“ den Messias und seine letzten Stunden mit spielerischen Lernstationen ein wenig näherzubringen.

Schüler der Religionskurse im 11. Jahrgang der IGS Linden hatten die einmalige Gelegenheit wahrgenommen und ihr Klassenzimmer für ein paar Stunden gegen die Gemäuer der Jugendkirche eingetauscht. Dort wartete auf sie eine göttliche Ausstellung der ganz besonderen Art.

Leicht verständlich führten Mitarbeiter der Kirche die Jugendlichen durch die liebvoll gestalteten Stationen und ließen sie dort unter Anleitung ihre eigenen Erfahrungen machen. So war es zum Beispiel die Aufgabe der Wissensdurstigen herauszufinden, wie man einen Menschen auf nur zwei Plastikbechern stehen lassen kann – Gemeinschaftsarbeit war die Antwort. Nur zusammen ist man stark. Aus diesem Grund knicken die Becher auch nicht mehr so leicht ein, wenn zwei Freunde unterstützend mitwirken. Wurde eine Aufgabe erfüllt, gab es einen kurzen Bezugsmoment zur Bibel und insbesondere zu Jesus. Mit verständlichen Worten brachte der Ausstellungsführer Jesus Stück für Stück näher an die neugierigen Schüler heran.

In Gedenken an Personen, die einem nahe stehen, wurde den Teilnehmern des Rundgangs angeboten eine Kerze anzuzünden und diese zu anderen in eine Art künstlichen Sandkreis zu stecken. Ungewöhnliche Stille herrschte bei den sonst so redseligen Schülern, sodass nicht nur bei dieser Station eine starke emotionale Spannung zu beobachten war. Tatsächlich schienen die Anwesenden völlig gefesselt von den Worten des Gruppenführers und lauschten seinen Vorträgen über das, was Jesus zum Schluss erleiden musste.

Bei der letzten Station angekommen, wartete schon ein großes Bildpuzzle auf seinen Zusammenbau. Dabei ging es weniger darum, das Bild perfekt und schnellstmöglich zusammenzusetzen, sondern erneut um die Stärke der Gemeinschaft. Die Message kam klar an und so war das übergroße Pappkarton-Puzzle innerhalb weniger Minuten zusammengebaut und der Lerneffekt ergab sich von selbst. Anders als von den angehenden Gymnasiasten vermutet, hatten die meisten ein recht gutes Gefühl, als sie zurück in die nächste Unterrichtsstunde der IGS Linden entlassen wurden. Jesus war ein Mensch wie jeder andere und doch so außergewöhnlich – das hat nun jeder dank der hervorragenden Arbeit des „Ökumenischen Kreuzweges der Jugend“ verstanden.

Zu hoffen bleibt zum Schluss, dass das Projekt Jugendkreuzweg noch viele andere Wege von jungen Leuten kreuzen wird und ihnen auf seine Weise zu mehr Durchblick in der biblischen Landschaft verhelfen kann.

André Beinke, Kurs RE11 (11. Jg. / 2008)