Trauer um Marianne Böhrs

Wir trauern um Marianne Böhrs, die im Alter von 87 Jahren verstorben ist. Von 1976 bis 1998 war sie Lehrerin an der IGS Linden. Den Aufbau des Ganztags hat sie mit gestaltet, die Möglichkeiten des sozialen Lernens ausgelotet, sie war lange Jahre Fachbereichsleiterin Englisch und hat auch Musik unterrichtet.

Eine solche Art Aufzählung kann aber kaum vermitteln, wie intensiv und engagiert Marianne Böhrs ihren Lehrberuf verstanden hat – das wurde auch in der bewegenden Trauerfeier zu ihrer Beerdigung am 30.12. deutlich, bei der nicht zuletzt ihr Wirken an der IGS und ihr Selbstverständnis thematisiert wurde.

So war sie Zeit ihres Lebens eine überzeugte Europäerin, was sich etwa an ihrer Mitwirkung bei der Landesjury zum Wettbewerb des „Europäischen Schultags“ zeigte, der sie mehrfach angehörte. Als Fachbereichsleiterin hat sie sich für die Einführung eines innovativen Lehrbuches eingesetzt, „contacts“. Hier ging es darum, die sog. kommunikative Kompetenz in den Mittelpunkt des Unterrichts zu stellen, und Marianne Böhrs hat sich darum gekümmert, z.B. mit der Organisation einer wissenschaftlichen Begleitung (Prof. Hans-Eberhard Piepho) und regelmäßigen Fortbildungen. Einen weiteren Arbeitsschwerpunkt bildete damals die Einführung der äußeren Fachleistungsdifferenzierung – und sie gehörte zu den Kolleginnen, die sich immer für den Ansatz der IGS, innere Differenzierung zu stützen, eingesetzt hat.

Nach ihrer Pensionierung haben sie ihre weitgefächerten politischen und kulturellen Interessen u.a. dazu motiviert, noch einmal zu studieren, Berliner Stadtgeschichte an der Humboldt-Universität. Aber auch die Belange der IGS Linden haben sie weiter beschäftigt, wie ehemalige Kolleginnen berichten, die sich regelmäßig mit ihr getroffen und die jeweils aktuelle Situation diskutiert haben. Und wie sehr sie sich unserer Schule verbunden gefühlt hat, zeigte sie auch durch ihre Präsenz – denn sie saß z.B. bis vor wenigen Jahren bei etlichen Musik- oder Theateraufführungen im Publikum und unterstützte so ihre ehemaligen Kolleginnen und Kollegen.

Danke, Marianne!

Wir wünschen ihrer Familie alles Gute.