Abitur 2010 – Feiern am Ende der Schulzeit
Wie Oberstufenleiter Walther Engel bei der feierlichen Übergabe der Abiturzeugnisse am 17. Juni hervorhob, gelten die Glückwünsche allen 120 Abiturientinnen und Abiturienten der IGS Linden, egal welche Durchschnittsnote sie erreicht haben, denn alle haben ihr Bestes gegeben. In seiner Ansprache schlug er den Bogen zum ersten Abiturjahrgang 1980 und stellte heraus, was sich alles seitdem allgemein- und schulpolitisch geändert habe (nicht nur zum Guten). Am Beispiel des 17. Juni (1953) – dessen frühere Funktion als „Tag der deutschen Einheit“ inzwischen nahezu vergessen sei – verdeutlichte er, wie wichtig Kritikfähigkeit ist, und gab den Abiturienten Bert Brechts ironische Worte zu bedenken: „Wäre es […] nicht doch einfacher, die Regierung löste das Volk auf und wählte ein anderes?“
In der Feierstunde am Donnerstagnachmittag ergriff zwar auch Schulleiter Christoph Walther das Wort, ließ es sich aber schon bald von den Abiturientinnen Runa Janson, Julia Nowotny und Anni Schulze „entreißen“, die den Eltern und Lehrern in einem gutgelaunten Rückblick vor Augen (und Ohren) führten, mit welchen – mehr oder weniger unerlaubten – Mitteln der Schulalltag von vielen bewältigt wurde. Die musikalischen Einlagen waren nicht nur schön anzuhören, sondern bewegten auch durch ihr spürbares persönliches Engagement und die Eindringlichkeit. Zunächst sang Anna Joseph zusammen mit Natalie Töpfer (beide 12.Jg.) ein selbstgeschriebenes melancholisches Abschiedslied (hier im Video) für die scheidenden Mitschülerinnen und Mitschüler. Und vor der Übergabe der Zeugnisse ließen es sich die Abiturientinnen Elisa Schroeder und Awa Naghipour nicht nehmen, mit dem ausgelassenen „New Soul“ ein letztes Mal das Publikum in der IGS Linden zu verzaubern (hier im Video). Ihr Gesang war in all den vergangenen Jahren fast zu einem Markenzeichen bei Feierstunden geworden, und während des tosenden Applauses musste sich manch einer eine Träne abwischen…
Die besonderen Leistungen bzw. das besondere Engagement einer ganzen Reihe von Abiturientinnen und Abiturienten wurden von der Schule explizit hervorgehoben. Für die von Walther Engel Ausgezeichneten seien hier drei stellvertretend genannt: Greta Clasen für eine herausragende geographische Facharbeit (Wasserversorgung in Hannover), Inana Othmann, die aus Syrien stammt und fast ohne Deutschkenntnisse in der Oberstufe an die Schule kam und im Fach Deutsch (!) eine 10-Punkte-Abiturklausur schrieb – und schließlich die Jahrgangsbeste Awa Naghipour, die nicht nur einen 1,1-Schnitt erreichte, sondern sich in allen Bereichen des Schullebens seit der 5. Klasse außerordentlich engagiert hatte.
Viele Fotos von der Feier finden Sie hier in unserer Fotogalerie.
Am diesjährigen Sommerfest in der Beethovenstraße am Freitag konnten terminlich diesmal auch wieder die Abiturienten teilnehmen. Dort war in der Cafeteria auch der Auftritt von André Beinke zu erleben. Auch er war am Tag zuvor für eine Facharbeit ausgezeichnet worden, in der er mit Forscherdrang ein heißes Eisen angepackt hatte (Bezug zur NS-Zeit). Jetzt verabschiedete er sich auf beeindruckende Weise musikalisch von seiner Schule (hier im Video). Eine musikalische „Neuentdeckung“ stellte am selben Abend Kollegin Nicola Helmich dar, die mit Musical-Songs begeisterte (Kostprobe hier im Video). Wie gut die allgemeine Sommerfest-Stimmung war, zeigt hier eine Schülergruppe, die spontan „Wir sind Lindener“ anstimmt.
Auf den Abi-Ball am Samstag, den festlichen Abschluss ihrer Schulzeit, hatten sich alle Abiturient/innen besonders gefreut – mit ihrer Familie und ihren Freunden, die sie begleiteten. Umso ärgerlicher, dass ausgerechnet dieses Fest bei vielen so negativ auf die Stimmung drückte. Der Veranstalter hatte in Bezug auf Organisation und Bewirtung etwas versprochen, das er nicht einhielt bzw. einhalten konnte: Die ca. 400 Gäste mussten nicht nur ewig lange warten, bis sie überhaupt Einlass fanden, es war vor allem gar nicht genügend Platz vorhanden, so dass viele sich draußen in der Kälte aufhalten mussten; zudem hatte das Essen nicht die zugesagte Qualität – und manch einer stand eine geschlagene Stunde in der Schlange, bis er es überhaupt bekam. Die überaus engagierte Leoni Neuerer (als Verantwortliche des Abi-Komitees) war zu bedauern, denn sie musste am laufenden Band Beschwerden hinnehmen – für etwas, das nicht sie, sondern der Restaurant-Inhaber „verbockt“ hatte. Etliche Gäste traten frustriert frühzeitig den Heimweg an. Immerhin haben sich die dableibenden Abiturient/innen am späteren Abend Wut und Enttäuschung „wegtanzen“ und zur ausgelassenen Feierlaune zurückfinden können. Lesen Sie hier einen Bericht der HAZ zum Thema.
(M. Altmann)