Netbooks – etwas Besonderes?
Alles begann im Jahr 2010 mit dem „Acer European Netbook Pilot“, einem Projekt, das von der Firma Acer in Auftrag gegeben und gesponsort wurde. Zwei Klassen der IGS Linden (eine 10. und eine 8. Klasse) nahmen an dem europaweiten Projekt teil. Es sollten die Einsatzmöglichkeiten von Netbooks im Schulalltag erforscht werden. Dazu wurden Schüler, Eltern und Lehrer nach einem Jahr über ihre Erfahrungen befragt und auf einer Internetplattform wurden besonders gelungene Projekte und Anregungen ausgetauscht.
Glücklicherweise überließ die Firma Acer die Netbooks der Schule zur weiteren Verwendung. So konnte ein neuer Versuch an der IGS Linden mit folgender Fragestellung beginnen: “Eignen sich Netbooks bereits im Unterricht einer 5. Klasse?“
Nachdem die Eltern zu den Herbstferien über die Möglichkeit, für jede Schülerin / jeden Schüler ein Netbook zur Verfügung gestellt zu bekommen, informiert wurden, konnten die Netbooks eingesetzt werden.
Nun, nach fast einem Jahr, lässt sich schon eine positive Bilanz ziehen. Lehrer und Schüler gehen mit dem Einsatz der Netbooks verantwortungsvoll um und sehen sie als Ergänzung zum Unterricht und nicht als Mittelpunkt des Unterrichtsgeschehens. So werden z.B. die Wochenplanaufgaben in Englisch ins Netz gestellt oder zusätzliche Förder- und Fordermaterialien. In Mathematik nahmen einige Schüler am eLearning-Projekt „bettermarks“ teil und in Deutsch konnten Schüler/innen mit Lese- und Rechtschreibschwäche motiviert werden, mehr als nur ein Märchen zu schreiben und es zusätzlich mit Bildern zu gestalten. In vielen Fächern wird das Internet zur Recherche genutzt und gleichzeitig lernen die Schülerinnen und Schüler den richtigen Umgang mit Suchmaschinen und die Bewertung der Seriosität der gefundenen Quellen.
Und noch ein wesentlicher Aspekt spricht für den Einsatz von Netbooks: Als Max (Name wurde geändert) neulich krank war und mir in der Wochenplanstunde mitteilte, dass er leider die gestellte Aufgabe nicht lösen könne, weil er ja gestern den notwendigen Filmausschnitt nicht gesehen habe, gab ich ihm den USB-Stick und er konnte sich den Film „individuell“ auf seinem Netbook ansehen und anschließend die Aufgabe bearbeiten.
Eine abschließende Erkenntnis: Eigentlich müsste man über den Einsatz von Netbooks, iPads usw. in Zeitungen und auf Homepages gar nicht mehr großartig berichten, er sollte im Jahr 2012 Selbstverständlichkeit sein!
(Hans-Walter Dreimann)