„Ein Morgen vor Lampedusa“ – beeindruckende szen. Lesung

Anlässlich des Antirassismus-Tages am 15. März, der in jedem Jahr im Rahmen der Initiative Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage, deren Mitglied die IGS Linden ist, begangen wird, hat eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern auf Initiative von Leo Schlimm-Koppe  und mit Unterstützung der Arbeitsgemeinschaft Schulpartnerschaft Natiro Secondary School – IGS Linden  Ein Morgen vor Lampedusa“  einstudiert.

Am Vormittag wurde diese „szenische Lesung mit Musik“ den MitschülerInnen aus dem 11. und 12. Jahrgang präsentiert, um 19.00 Uhr gab es in der Aula eine öffentliche Lesung, zu der nicht nur Vertreter von Kargah e.V. (einer Organisation für Flüchtlingshilfe, um deren Unterstützung es bei der Lesung auch geht) und weitere VertreterInnen von Hilfsorganisatoren und der IGS Linden eingeladen waren.

Die Lesung wurde von den Schülerinnen und Schülern sehr kompetent und beeindruckend durchgeführt. Durch ihre ruhige und sehr eindringliche Darstellung des Bootsunglücks, das sich vor Lampedusa ereignet hatte und zum Tod von 366 Menschen führte, wurde allen Zuschauern noch einmal eindringlich gezeigt, welches Schicksal sich hinter jedem einzelnen Flüchtling verbirgt.

In der anschließenden Aussprache machten alle Beteiligten deutlich, dass man die Meldungen über „Flüchtlingsströme“ nicht nur zur Kenntnis nehmen sollte, sondern wir alle aufgefordert sein sollten, dazu beizutragen, die Fluchtursachen zu reduzieren, indem man in Kriegsgebieten die friedlichen Parteien unterstützt und langfristig zu einer gerechteren Verteilung des Wohlstands beiträgt. Dazu muss ein ständiger Dialog zwischen „Nord und Süd“ stattfinden, um die Bedürfnisse zu erkennen und um gemeinsame Lösungen zu finden.

Anita Schön, als Vertreterin der Arbeitsgemeinschaft „Schulpartnerschaft Natiro Sec.School – IGS Linden“, machte deutlich, dass es in dieser Schulpartnerschaft gerade darum geht, Verständnis und Vertrauen füreinander zu wecken und den Schülerinnen und Schüler der IGSL und der Natiro Sec. School in Tansania die Gelegenheit zu bieten, sich über unterschiedliche Themenfelder ihrer Lebensbedingungen auszutauschen und durch gemeinsame Projekte (z.B. Zirkus und Theater) sich gegenseitig zu unterstützen und zu stärken.

Das Publikum bedankt sich bei den Akteuren der szenischen Lesung!

Kurze Beschreibung des Inhalts der Lesung:

„Ein Morgen vor Lampedusa“ bezieht sich in einer Collage aus Texten, Bildern und Musik auf das Bootsunglück vor Lampedusa am 3. Oktober 2013, bei dem 366 Flücht­linge ertranken. Aus Zeugenaussägen und dokumentarischem Material hat der Autor, Antonio U. Riccò, einen Text entwickelt, der unterschiedliche Perspektiven auf das Unglück eröffnet. Sowohl Flüchtlinge als auch Einwohner von Lampedusa kommen so zu Wort. Da die dramatischen Um­stände der Migration bis heute andauern, ist die Aktualität des Themas offensichtlich.