Frankreich-Austausch 2018, Teil 1

Der deutsch-französische Schüleraustausch der IGS Linden im Schuljahr 2017/18 begann diesmal mit dem Besuch unserer Austauschgruppe des 8. und 9. Jahrgangs in der französischen Kleinstadt Gignac-la-Nerthe in der Nähe von Marseille. Vom 5.4. bis 12.4. waren wir, 21 Schüler/innen mit den Lehrkräften Herr Weykopf und Frau Dochow, Gäste unserer Partnerschule Collège Le Petit Prince.

Von den letztjährigen Achtklässlern (nun im 9. Jahrgang) waren tatsächlich wieder viele dabei. Sie hatten bereits eine genauere Vorstellung davon, was sie erwarten wird. So waren es auch insbesondere die jetzigen Achtklässler, die immer nervöser und unruhiger wurden, als wir uns am Abend des 5.4. nach einer ganztägigen Reise unserem Zielbahnhof Aix-en-Provence TGV näherten. Die letzten zwei, drei Stunden waren eine Probe für die Nerven aller Beteiligten. Am Bahnhof wurden wir, wie immer, von den Familien empfangen. Nun musste jeder seine/n Austauschpartner/in finden und dann ging es direkt zu den Familien nach Hause.

Die Eindrücke des Empfangs in den Familien waren sehr positiv, auch wenn alle am nächsten Morgen ziemlich müde waren. Neben einer kurzen Schulbesichtigung, einer Einheit Sprachanimation und dem gemeinsamen Essen in der Mensa fand an diesem Tag noch ein kleiner Spaziergang in das Massiv von Gignac-la-Nerthe statt.

In der hügeligen Landschaft setzen sich die Schüler/innen etwas mit der Vegetation in Südfrankreich auseinander. Bspw. haben wir Rosmarin und Thymian direkt vor unseren Füßen gefunden. In einer kleinen Kapelle inmitten des Massivs erfuhren wir auch von einigen geschichtlichen Aspekten der Region.

Das sich anschließende Wochenende verbrachten die Schüler/innen in den Gastfamilien: Es wurden unter anderem Ausflüge nach Marseille oder ans Meer gemacht, Wanderungen unternommen, ein Freizeitpark besucht oder es gab Aktivitäten wie etwa Bowlingspielen.

Bis zum Wochenende war das Wetter gut. Teilweise war es etwas frisch, aber angenehm und für Unternehmungen gut geeignet. Ab Montag änderte sich dies leider. Für die Region untypisch regnete es immer wieder. Deshalb musste auch ein Ausflug umgeplant und einer abgesagt werden.

Am Montag starteten wir deshalb mit einer Sprachanimation in der Schule. In einem Spiel ging es darum, dass die Schüler/innen sich einsprachig (eine Zeit lang auf Deutsch, dann auf Französisch) über kulturelle Unterschiede und den Schulalltag austauschen. Das funktionierte erstaunlich gut! Danach brachen wir zur Exkursion nach Marseille auf. Nach einer kleinen Shoppingzeit in den Terrasses du Port, einem großen Einkaufszentrum, machten wir ein Picknick am Hafen. Gestärkt wanderten wir zur Notre Dame de la Garde, besichtigten diese, bestaunten die Landschaft, fertigten eine Skizze dieser an und genossen den Ausblick von oben über Marseille.

Der Dienstag begann für viele Schüler/innen erst um 9 Uhr, denn für ihre Austauschpartner/innen fiel Unterricht aus. Gemeinsam machten wir dann einen Spaziergang zum Rathaus von Gignac, um dort von Mitarbeitern des Bürgermeisters mit einem kleinen Frühstück empfangen zu werden und einiges über die Stadt zu erfahren. Danach gingen alle eine Stunde in den Unterricht, und nach dem Essen in der Mensa wurde nachmittags Pétanques auf dem Schulhof gespielt. Während es unter den französischen Schüler/innen schon einige Experten gab, erprobten sich die deutschen Schüler/innen. Insgesamt war es eine interessante Erfahrung und hat Spaß gemacht!

Der Mittwoch war unser letzter Tag vor Ort. Eigentlich wären wir gerne erst am Freitag abgereist, doch das SNCF-Personal streikte und wir mussten unseren Aufenthalt verkürzen. So erstellten die Schüler/innen am Mittwochmorgen in ihren Austauschpaaren kurze PowerPoint-Präsentationen mit ihren Eindrücken vom Austausch. Dafür nutzen sie unter anderem ihr Carnet de voyage, eine Art Reisetagebuch, welches sie beim Austausch führen und in welches sie während der Ausflüge kleine Aufgaben notieren. Die Präsentation soll beim Gegenbesuch der französischen Austauschpartner/innen fortgeführt werden und sowohl eine individuelle Erinnerung als auch Reflexion des Austauschs sein.

Es folgte eine gemeinsame Reflexion, bei der die Teilnehmer/innen positive und negative Erfahrungen auf Plakate notierten. Die Rückmeldungen der Schüler/innen waren überwiegend sehr positiv, sowohl was die gemeinsamen Unternehmungen anging als auch in Bezug auf den Kontakt mit dem Austauschpartner und den Fortschritt in der Fremdsprache. Mittags gab es dann eine kleine Abschiedsfeier, denn einige sahen sich vorerst zum letzten Mal, da die Schule mittwochs schon um 12:20 Uhr endet. Aber viele Schüler/innen trafen sich noch am Nachmittag und verbrachten eine schöne Zeit miteinander.

Nun sind wir gespannt auf den Gegenbesuch unserer französischen Austauschpartner/innen und freuen uns, sie Ende Mai als unsere Gäste begrüßen zu dürfen.

(Jennifer Dochow)