Schulandacht zum Buß- und Bettag: „Leben wir in (un-)friedlichen Zeiten? – 80 Jahre Kriegsende“
Am 19.11.2024 fand unsere diesjährige Schulandacht zum Buß- und Bettag in der Martinskirche statt. Unter dem Motto „Leben wir in (un-)friedlichen Zeiten? – 80 Jahre Kriegsende“ haben verschiedene Klassen und Gruppen der IGS Linden ein abwechslungsreiches und durchdachtes Programm gestaltet, das zum Nachdenken über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft anregte.
Nach der Begrüßung durch Pastor Häusler führte unsere Kollegin Maria Eichberg mit einem bewegenden Impulsvortrag in das Thema ein. Sie nahm die Anwesenden mit auf eine Zeitreise ins Jahr 1945 und stellte die Frage: Was würden wir denken und fühlen, wenn wir damals als Jugendliche die Trümmer des Krieges erlebt hätten? Der Vortrag machte deutlich, dass trotz 80 Jahren Frieden in Deutschland die Welt keineswegs friedlich ist – von der Ukraine über den Nahen Osten bis Afrika erleben Menschen täglich Krieg und Verfolgung. Besonders eindrücklich waren die konkreten Schicksale von Jugendlichen wie Lina aus dem Sudan oder Ibrahim aus Nigeria, die zeigen: Hinter jeder Schlagzeile stehen Menschen mit Träumen und Hoffnungen. Die zentrale Botschaft: Die heutige Generation trägt die Verantwortung, die Geschichten weiterzuerzählen und aktiv Frieden zu gestalten – beginnend im eigenen Umfeld, in der Klasse, in der Schule.

Die Klasse 8d eröffnete den musikalischen Reigen mit ihrem Beitrag. Der Lateinkurs 13 beleuchtete anschließend die Bedeutung von Freundschaft gerade in unfriedlichen Zeiten – ein Thema, das angesichts aktueller Konflikte besondere Relevanz besitzt. Die Klasse 5e zeigte gemeinsam mit dem Oberstufenchor ihr musikalisches Können, während der WP 7 Französisch mit dem Lied „Foutez-vous la paix“ von Les Yeux De La Tête eine andere Perspektive auf das Gegenteil von Krieg eröffnete.
Die Klasse 10a widmete sich der wichtigen Frage, wie verschiedene Religionen den Frieden verstehen und leben – passend zur Erkenntnis, dass alle großen Religionen von einem aktiven Frieden sprechen, für den wir etwas tun müssen. Besonders nachdenklich stimmte der Beitrag der Klasse 12.5, die unter dem Motto „Erinnern ist Arbeit an der Zukunft“ einen Brief an kommende Generationen verfasste. Die Schülerinnen und Schüler der Willkommensgruppe rundeten das Programm mit bewegenden Fürbitten und Wünschen ab – ein Beitrag, der gerade von dieser Gruppe eine besondere Bedeutung erhielt. Die musikalische Gestaltung durch Herrn Witting an der Orgel stellte eindrücklich die Frage: Wie klingen eigentlich Krieg und Zerstörung?
Die Andachtsstunde bot allen Beteiligten eine willkommene Gelegenheit, innezuhalten und über die großen Fragen von Krieg und Frieden nachzudenken. Der Aufruf, global zu denken aber lokal zu handeln – ob durch das Eintreten gegen Ausgrenzung in der Klasse oder durch verantwortungsvolle Nutzung sozialer Medien – fand bei allen Anwesenden Gehör. Das Publikum verfolgte die verschiedenen Beiträge aufmerksam und zeigte durch herzlichen Applaus, wie sehr die Mühe und das Engagement der einzelnen Gruppen gewürdigt wurden.
Ein herzlicher Dank gilt allen beteiligten Schülerinnen und Schülern, die mit ihren durchdachten Beiträgen diese Andacht zu einem besonderen Erlebnis gemacht haben. Ebenso danken wir den begleitenden Lehrkräften für ihre Unterstützung bei der Vorbereitung und Durchführung. Unser besonderer Dank geht an die Martinskirchengemeinde, die uns ihre Türen geöffnet und diese Veranstaltung ermöglicht hat.
Die Andacht endete mit der Erkenntnis: Frieden beginnt immer bei uns selbst – heute, hier und jetzt. Wir freuen uns bereits auf die Andacht im nächsten Jahr!
Materialien und Links für den Unterricht:
-
Flüchtlinge erzählen – UNO-Flüchtlingshilfe: https://www.uno-fluechtlingshilfe.de/hilfe-weltweit/fluechtlinge-erzaehlen
-
Ukraine-Krieg: Jugendliche berichten – UNICEF: https://www.unicef.de/informieren/aktuelles/blog/-/ukraine-krieg-jugendliche-berichten/310512
-
Unterrichtsmaterial: Kinder auf der Flucht: https://www.globaleslernen.de/de/fokusthemen/fokus-flucht-und-asyl/unterrichtsmaterial-kinder-auf-der-flucht