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Die Deutsche Schülerakademie: Mein Aufenthalt in Clemenswerth
Henry Steckling, Schüler der IGS Linden, berichtet von seiner Zeit bei der Deutschen Schülerakademie 2024.
Die Deutsche Schülerakademie (DSA) ist die zentrale Anlaufstelle für Talentförderung in Deutschland. Dieses außerschulische Förderprogramm bietet motivierten Jugendlichen die Möglichkeit, sich in intensiven Kursen mit Themen ihrer Wahl auseinanderzusetzen – weit über den schulischen Lehrplan hinaus. Für zwei Wochen lebt und arbeitet man gemeinsam mit anderen Jugendlichen und einem engagierten Akademieteam in einer Internatsgemeinschaft. In dieser besonderen Atmosphäre entstehen einzigartige Gelegenheiten, Bildung mit Freude zu verbinden.
Ein typischer Tag
Ein typischer Tag an der Akademie begann für einige mit einer Joggingrunde um 6:45 Uhr, gefolgt vom Frühstück um 7:30 Uhr. Danach trafen wir uns im Plenum, um die neuesten Nachrichten und den Tagesplan zu besprechen. Die erste Kurseinheit lief von 9:00 bis 12:00 Uhr, unterbrochen von einer kurzen Kaffeepause. Nach dem Mittagessen um 12:15 Uhr hatten wir Zeit zur freien Gestaltung bis 16:00 Uhr, die wir mit sportlichen, kreativen oder wissenschaftlichen Aktivitäten füllten. Nach einer Kuchenpause begann die zweite Kurseinheit von 16:30 bis 18:30 Uhr, bevor der Tag mit dem Abendessen um 18:45 Uhr seinen offiziellen Abschluss fand.
In den Abendstunden blieb jedoch niemand untätig. Gespräche, Spiele, Musik und spontane Projekte füllten die Zeit, und die meisten von uns blieben bis zum frühen Morgen wach – motiviert und voller Begeisterung für alles, was die Akademie zu bieten hatte.
Mein Kurs „Vom Molekül zum Medikament“
Mein Kurs: „Vom Molekül zum Medikament“ konzentrierte sich auf die Entwicklung von Medikamenten, insbesondere zur Krebsbehandlung. Wir begannen mit der Theorie der Krebsentstehung und planten im weiteren Verlauf eine fiktive klinische Studie. Unterstützt wurden wir von zwei Dozentinnen aus der Pharmaindustrie, die uns praxisnahe Einblicke in die Forschung gaben. Ein zentraler Aspekt war das wissenschaftliche Schreiben, bei dem wir Berichte nach akademischen Standards verfassten. Zudem untersuchten wir Krebsgewebe unter dem Mikroskop und erforschten die Wirkung von Koffein auf den menschlichen Körper. Die Arbeit war anspruchsvoll, doch durch die lockere Atmosphäre und die Freude am gemeinsamen Lernen fühlte sich der Aufwand nie belastend an.
Aktivitäten außerhalb der Kurse
Die freie Zeit an der Akademie war ebenso vielfältig wie bereichernd. Ich war Teil des Orchesters, das täglich probte und mit einem Konzert abschloss. Außerdem initiierte ich einen Buchclub, der schnell zum Treffpunkt für literaturbegeisterte Teilnehmende wurde. Es gab auch zahlreiche sportliche und kreative Angebote wie Volleyball, Badminton, Yoga, Theater und Chor. Besonders eindrucksvoll waren die Ausflüge, die organisiert wurden. Ein Besuch der Kunstgalerie in Emden gab uns spannende Einblicke in die Welt der modernen und klassischen Kunst, während ein anderer Ausflug uns zu einem ehemaligen Konzentrationslager führte, wo wir die Geschichte des Ortes reflektierten. Für Naturfreunde wurden zudem Fahrradtouren und Wanderungen angeboten, die die pittoreske Umgebung von Clemenswerth zeigten.
Austausch und Inspiration
Was die Akademie für mich besonders machte, war die Vielfalt der Teilnehmenden. Es waren nicht nur Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland dabei, sondern auch aus Ländern wie Griechenland, Ungarn, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Vietnam und Italien. Trotz der unterschiedlichen Hintergründe verband uns alle das gemeinsame Streben nach Wissen, Bildung und die Begeisterung für unsere Themen. Der intensive Austausch mit den anderen Teilnehmer:innen und Kursleiter:innen war eine große Inspiration. Wir diskutierten über Wissenschaft, Schule und persönliche Ziele und entwickelten dabei gegenseitig neue Perspektiven. Besonders bereichernd war der Zukunftsabend, an dem wir in Informationsveranstaltungen über Stipendien, Studiengänge und Auslandsaufenthalte sprachen. Diese Gespräche gaben mir wertvolle Einblicke in meine beruflichen und persönlichen Möglichkeiten.
Mein Fazit: Der beste Sommer meines Lebens
Die Schülerakademie war nicht nur eine Zeit des intensiven Lernens, sondern auch des Findens von Freund:innen fürs Leben. Es war inspirierend, Menschen aus so vielen verschiedenen Hintergründen und Kulturen kennenzulernen, die alle von derselben Motivation angetrieben wurden. Die Kombination aus wissenschaftlicher Arbeit, persönlichem Austausch und kreativen Aktivitäten machte diese Zeit einzigartig. Die Akademie hat mir gezeigt, wie viele Möglichkeiten es gibt, die eigene Zukunft zu gestalten, und wie bereichernd es ist, mit motivierten Menschen zusammenzuarbeiten.
Diese 16 Tage in Clemenswerth waren der beste Sommer meines Lebens – ein unvergessliches Erlebnis, das ich jedem nur empfehlen kann.