
Theater-AG mit „Krabat“
Was Otfried Preußler vor einem halben Jahrhundert als Jugendbuch veröffentlicht und seitdem Generationen von Teenagern, z.T. auch noch Jüngeren, mit innerer Anteilnahme – und auch manchmal sich gruselnd – gelesen haben, basiert auf einem sorbischen Märchen, dessen Handlung um das Jahr 1700 herum spielt, einer Zeit von Kriegen und Armut, in der alle ums Überleben kämpfen, so auch der Junge Krabat, der schließlich als Lehrling seinen (bösen) Meister besiegt. Es gibt etliche märchenhaft-fantastische Momente in diesem vielschichtigen und umfangreichen Roman, insbesondere die herausgehobene Rolle der sog. Schwarzen Magie, aber auch einen Pakt mit dem Teufel.
Zwar gibt es bereits Bühnenfassungen des Buches, aber für die Theater-AG der IGS Linden musste Ole Dyck, auf seine Schüler*innen des 7.-10. Jahrgangs zugeschnitten, eine gänzlich neue Fassung erstellen, die am 13. und 14. Juni 2025 im Kulturzentrum Faust (Warenannahme) präsentiert wurde.
Beim Blick auf die Bühne wurde klar, wie die Theater-AG-Leiter*innen (Ole Dyck und Felicitas Heil sowie Anastasia Glowienka als Regieassistentin) Orte andeuten, vor allem aber Atmosphäre erzeugen wollten: mit Projektionen und mit einer von hinten beleuchteten Stellwand, wo Schatten das Geschehen andeuteten, insbesondere: die Verwandlung von Müller-Lehrlingen in Raben. Und als Gegensatz zur vorherrschenden Düsterkeit der Szenen spielte Licht eine Rolle, genauer: die Kerzen der jungen Frauen des Dorfes in der Osterprozession. Atmosphärisch, z.T. auch szenisch ergänzt und bereichert wurde der Theaterabend durch musikalische Beiträge des Chores aus dem 12. Jahrgang (unter Leitung von Johanna Reh und Marcus Altmann), etwa wenn kurz vor Ende die Liebe zwischen der Kantorka und Krabat durch Fix You (Coldplay) illustriert wird.

Einen Extra-Beifall erhielt Anastasia Glowienka, Abiturientin von 2024, die drei Jahre lang die Produktionen und die Proben der Theater-AG als Assistentin mit prägte und nun zum Studium Hannover verlässt. Wie schon in den vergangenen Jahren trat sie auch bei Krabat als Sängerin auf, mit einem unter die Haut gehenden One More Light (Linkin Park), das die Trauer für einen verstorbenen Lehrling spürbar machte. Danke, Anastasia!
Ein Dank gebührt auch Regina Bölke für die Hilfe bei den Kostümen sowie – natürlich! – dem Team des Kulturzentrums Faust, das seit Langem der IGS Linden als Kulturpartner verbunden ist, die Räumlichkeiten zum Proben und für die Aufführungen zur Verfügung stellt und sich auch um die Technik (Danke, Basti!) gekümmert hat.
Wir freuen uns schon auf den Sommer 2026…
(M.A.)