Partnerschaft Bergen-Belsen – Gedenkfeier & Übergabe an den 9. Jahrgang
Am 20. Januar 2025 hat unsere diesjährige Übergabe der Partnerschaft mit der Gedenkstätte Bergen-Belsen und der ver.di-Jugend stattgefunden, die aus einer langen währenden Patenschaft für Baracke Nr. 9 auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Bergen-Belsen hervorgegangen ist.
Auch in diesem Jahr wurde unsere Gedenkveranstaltung durch den Besuch einiger Gäste geehrt. Es haben sich Professor Rolf Wernstedt, Herr Bürgermeister Thomas Hermann, die Landtagsabgeordneten Frau Martina Machulla, Frau Evrim Camuz und Herr Stefan Politze, Frau Hanna Kreisel-Liebermann von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Hannover e.V., Frau Nicola Schlichting und Frau Liane Schmidt von der Gedenkstätte Bergen-Belsen sowie Mareike Kühne und Fabian Ludwig von der ver.di-Jugend bei uns zusammengefunden.
Nach einer aufrüttelnden Begrüßung durch unseren Schulleiter Tobias Langer hat zunächst Herr Bürgermeister Thomas Hermann Grüße aus der Stadt übermittelt und die Gedenkgemeinschaft durch seine eindringlichen Worte, die an den Holocaust erinnerten und an das „Nie wieder!“ appellierten, auf die Gedenkstunde eingestimmt. Danach gemahnte Frau Martina Machulla (MdL) an die Wachsamkeit bezüglich rechter Manipulationsversuche und betonte die Wichtigkeit von Bildung und Aufklärung zum Schutz und Erhalt der Demokratie. Besonders bestärkte sie die anwesenden Schülerinnen darin, ihre zukünftige politische Rolle aktiv zu nutzen. An diese Rede schloss sich inhaltlich auch Herr Stefan Politze (MdL) mit seinen Worten an. Er hat als ehemaliger Schüler der ISG Linden auf die Bedrohungen der Demokratie durch rückwärtsgewandte und polarisierende Kräfte hingewiesen und darauf aufmerksam gemacht, wie wichtig politische Partizipationsmöglichkeiten in einer offenen Gesellschaft seien.
Ein sich anschließendes musikalisches Zwischenspiel des Oberstufenchors unter Leitung von Marcus Altmann hat für eine kurze Entspannung nach den anregenden und ermutigenden Reden gesorgt. Das Lied „Die Gedanken sind frei“ von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben fügte sich gut in das Programm und den Impetus der vorangegangenen Gedenkworte. Danach hat Frau Hanna Kreisel-Liebermann (Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Hannover e.V.) in ihrer Rede noch einmal betont, wie wichtig Aufklärung sei und wie stark diese gegen Manipulation und Indoktrination populistischer Gruppierungen wirken könne. Sie bekräftigte die entscheidende Aufgabe von Schule als Ort der Bildung und ermunterte die Anwesenden, diese Ressource zu nutzen, um sich gegen Strategien der Verharmlosung und Leugnung des Holocaust zu wappnen.
Hieran schloss sich die sehr beeindruckende und tiefgreifende Rede von Asli Günes und Pavle Kjimovski aus der 10b an. Sie berichteten zunächst vom Aufenthalt in der Jugendbegegnungsstätte und der Arbeit in der Gedenkstätte, um dann ebenso wie ihre Vorredner an die Bedeutung und Wichtigkeit der Aufgabe des Erinnerns und Wachhaltens der deutschen Vergangenheit im dritten Reich zu gemahnen. Sie appellierten an die Neuntklässlerinnen, kritisch zu bleiben und Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen. (Die gesamte Rede kann hier nachgelesen werden.)
Nach diesen motivierenden Worten aus der 10b fand sich eine Gelegenheit für einen Rundgang und Gespräche an den Plakaten des 10. Jahrgangs, die zur Arbeit in der Gedenkstätte entstanden sind. Unsere Gäste und die Klassen des 9. Jahrgangs kamen mit den Schülerinnen des 10. Jahrgangs in regen Austausch und haben sich über ihre Erkenntnisse informiert. Dabei haben sich die Schülerinnen des 10. Jahrgangs sehr fokussiert, konzentriert und gut informiert gezeigt und ihre Plakate würdig präsentiert. Abschluss und zugleich Höhepunkt der gelungenen Gedenkveranstaltung bildete dann die Übergabe. Asli Günes und Pavle Kjimovski aus der 10b haben den Staffelstab an die Klassensprecher*innen der beiden 9. Klassen und damit das Projekt weitergegeben. Wir sind gespannt auf die Eindrücke und Erfahrungen, welche der 9. Jahrgang bei den Besuchen in der Gedenkstätte Bergen-Belsen sammeln wird. Wir bedanken uns bei allen Gästen für ihren Besuch und die Bestätigung, dass wir mit unserem Projekt einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag leisten. Außerdem geht ein Dank an alle Mitwirkenden auf und hinter der Bühne, die durch ihre Unterstützung und ihr Engagement die Gedenkveranstaltung zu einem stimmigen und geglückten Ereignis gemacht haben.
(Maria Eichberg, FBL, Koordinatorin Partnerschaft Bergen-Belsen)