Begeisterung über MOMO

Es war ein umjubelter Premiere-Abend am 12. Juni: Einmal mehr hat sich die Theater-AG mit Schüler*innen des 7. – 9. Jahrgangs an einem wahren Klassiker versucht – und in 70 Minuten die Zuschauer*innen dazu gebracht, gebannt zu verfolgen, wie es dieses Mädchen ohne festen Wohnsitz und unklarer Herkunft, das sich selber seinen Namen Momo gegeben hat, mit der finsteren Macht der „grauen Leute“ aufnimmt, die seine Freunde und quasi die ganze Stadt ihrer Zeit berauben wollen (Fotos HIER in unserer Galerie).

Ole Dyck hat Michael Endes bekanntestes Buch durch eine Auswahl von Szenen nicht nur geschickt zu einem spielbaren Bühnenstück eingerichtet, sondern auch textlich so bearbeitet, dass die Mitwirkenden das Zeitlose der Thematik dennoch als auch der Gegenwart zugehörig empfinden konnten. Auf die Verwendung einer Zeit-App durch die Zeitsparkassen-Leute und überhaupt auf die Benutzung von Smartphones hätte Michael Ende ja auch vor 50 Jahren noch nicht kommen können…

Zusammen mit Kollegin Felicitas Heil hat Ole Dyck sie seit dem Herbst intensiv vorbereitet: Amelie, Amina, Anouk, Arik, Ecem, Elif, Janoah, Karlotta, Lothar, Madita, Mael, Marla, Mia, Mirac, Nele, Oda, Rommyna und Stella. Und sie spielten mit Hingabe ihre Rollen der begeisterungsfähigen und dann frustrierten Kinder, der eigentlich gutherzigen und dann nach und nach durch die Zeitsparkasse korrumpierten Erwachsenen, der eiskalten und dann schließlich in ihrer Niederlage verzweifelten grauen Leute, der die Menschenwelt und ihre Zeit weise verteidigenden Hora und Kassiopeia – und natürlich Momo selbst. Wenn man eine Darstellerin und ihre Rolle besonders nennen sollte, dann gilt das für Ecem, und das nicht nur, weil sie tatsächlich 70 Minuten lang in jedem Augenblick, mit jedem Wort und jeder Geste dieses naiv erscheinende und doch so kluge und empfindsame Mädchen Momo war, sondern weil sie tatsächlich vor einem Jahr noch kein Wort Deutsch sprach (!). 
Maßgeblich und kreativ unterstützt wurde die Produktion von Abiturientin Anastasia Glowienka als Regieassistentin – die zudem in der Aufführung als Sängerin einen besonders berührenden, traurig-schönen Song („Say Something“) beisteuerte.

Mehrfach trat der Chor des 12. Jahrgangs (Ltg. Marcus Altmann) auf und trug mit Liedern oder Klängen, die das Wesen der Zeit thematisierten, wesentlich zur Atmosphäre der Aufführung bei: „Alles ist jetzt“, „Time After Time“ und das Intro von „Clocks“. Die Kooperation mit diesem Chor-Kurs ist inzwischen zu einem festen Bestandteil der Inszenierungen der Theater-AG geworden.

Im Übrigen ist diese Produktion ganz wesentlich weiteren Kooperationen zu verdanken. An erster Stelle ist hier natürlich das Kulturzentrum Faust zu nennen, das z.B. den Raum und die Technik zur Verfügung stellte (spezieller Dank an Tontechniker Pascal Zeuch!) und für Finanzielles zuständig war. Der wunderbare Rock von Momo stammt aus dem WP-Kurs „Textil“ von Julia Straßburg, die am Schluss verteilten Stundenblumen aus dem WP-Kurs „Kreativ“ von Jasmin Spinelli und die spannenden Video-Sequenzen und projizierten Standbilder aus dem Kunst-LK von Anna Mutz.

Am 13. und 14. Juni gab es weitere Aufführungen, die vor allem Eltern und Mitschüler*innen begeisterten.

Wir sind alle gespannt auf 2025…!

Und hier gibt es einige Ausschnitte im Video: