Freude am Vorlesen, Spaß beim Zuhören – und in der Pause wird getanzt
Am Freitag, den 27. Oktober fand in der Aula der IGS Hannover-Linden in den ersten beiden Stunden der große Vorlesewettbewerb des 6. Jahrgangs statt.
Unter den wohlwollend-kritischen Augen (und vor allem Ohren) unserer Jury, bestehend aus unserem Stufenleiter, Dr. Stefan Oyen, unserer Fachbereichsleiterin Noura Ladhar und der Mitarbeiterin der DECIUS-Buchhandlung, Frau Banse, traten die sechs Klassensiegerinnen und -sieger gegeneinander an.
Nach einer gut gelaunten Einleitung durch unseren Jahrgangsleiter, Herrn Rohde, lasen Laszlo Scior (6a), Jeromeo Röder (6b), Elif Yildirim (6c), Lea Marie Pappert (6d), Penelope Neuendorff (6e) und Amelie Rode (6f) aus ihren selbstgewählten Lektüren vor. Zuvor stellten sie kurz den Titel und die Autoren bzw. Autorinnen vor und gaben eine kurze Zusammenfassung des Buchinhalts.
Es sei gleich hier verraten: Alle Kandidatinnen und Kandidaten machten ihre Sache nicht nur mehr als ordentlich, sondern richtig gut. Es gehört schon eine Menge Mut dazu, vor einem so großen Publikum aufzutreten. Der 6. Jahrgang hat immerhin fast 150 Schülerinnen und Schüler – und alle guckten nun mit großen, interessierten Augen auf die sechs „Auserwählten“, die oben auf der Bühne hinter dem Vorlesetisch Platz nahmen und wie die Profis in ein Mikrofon sprechen mussten.
Die sechs Mutigen trafen auf ein angenehm aufmerksames und faires Publikum, das nach jedem etwa dreiminütigen Vortrag freundlich bis begeistert applaudierte. So manches Vorlesetalent brachte dabei seine „Fans“ mit, die selbstgemalte Transparente in die Luft hielten und die eigenen „Lese-Stars“ lautstark anfeuerten. Eine super Atmosphäre!
Nach der ersten Runde zog sich die Jury zur Beratung zurück, um die besten drei Vorleserinnen und Vorleser für die zweite Runde des Wettbewerbs auszuwählen.
Damit die Wartezeit dem Publikum nicht zu lang(weilig) wurde, hatte sich Frau Kollus eine nette Tanzeinlage einfallen lassen. Wie immer hatte sie „ihre“ vielköpfige Truppe im Griff, und die Beteiligten zeigten viel Spaß und Einsatz bei der Umsetzung der gar nicht mal so einfachen Choreographie. Einzig allein die Tontechnik für die musikalische Hintergrundbegleitung war mal wieder nicht ganz auf der Höhe, und die akustischen Aussetzer trübten etwas den sehr positiven Gesamteindruck. Hoffen wir, dass die Schule in diesem Bereich noch einmal nachrüsten und in eine qualitativ höherwertige Soundanlage investieren kann…
Nun war der spannende Augenblick gekommen und die Jury gab die Gewinnerinnen und Gewinner der ersten Runde bekannt. Es lasen nun die Siegerinnen und Sieger Jeromeo, Lea und Amelie um die Wette. Der Schwierigkeitsgrad wurde dabei erhöht, da die Vorleserinnen und Vorleser nun aus einem für sie unbekannten Buch lesen mussten – aus dem Kinderbuchklassiker Der kleine Nick von René Goscinny. Das Thema allerdings dürfte allen drei Halbfinalisten bekannt vorgekommen sein. Es ging um den Besuch eines Schulfotografen bei einer Klasse, die den unseren nicht unähnlich ist. Dass dieser Besuch im riesigen Chaos endet, dürfte alle, die die Abenteuer des kleinen Nick kennen, nicht überraschen…
Als Siegerin aus dem Vorlesewettbewerb ging Amelie Rode aus der 6f hervor, die die Jury nicht nur mit ihrem Vortrag aus dem selbst gewählten Buch Rico, Oskar und die Tieferschatten von Andreas Steinhöfel überzeugen konnte (die Geschichte vom hochbegabten Oskar und dem „tiefbegabten“ Rico ist herrlich), sondern auch der unbekannten Lektüre mühelos den richtigen Tonfall und den einzelnen Figuren eine eigene Sprache verleihen konnte, sodass das Publikum der lustigen Geschichte trotz mancher lauter Lacher aufmerksam folgen konnte. Natürlich feierten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 6f hinterher „ihre“ Gewinnerin glücklich und überschwänglich.
Mit freudestrahlenden oder zumindest zufriedenen Gesichtern verließ der 6. Jahrgang die Aula. Der Vorlesewettbewerb war ein voller Erfolg und hat allen Beteiligten viel Spaß gemacht.
Zum Schluss sei noch darauf hingewiesen, dass sich nicht nur die sechs Teilnehmerinnen und Teilnehmer, sondern alle Schülerinnen und Schüler des 6. Jahrgangs als Siegerinnen und Sieger fühlen dürfen. Ihr alle habt euch etwas getraut, habt vor eurer Klasse aus einem Buch vorgelesen und euch viel Mühe bei der Vorbereitung auf den Klassenwettbewerb und bei der Umsetzung der zuvor erarbeiteten Kriterien für gutes Lesen gegeben. Und was war da nicht alles zu beachten: laut, deutlich, mit Betonung, Pausen machen, Satzzeichen beachten und so weiter und so weiter. Wir, die Lehrerinnen und Lehrer des 6. Jahrgangs, sind stolz auf euch!