Am 20.11.2013 haben wir an der IGS Linden das erste Mal einen Projekttag mit dem Thema „Freiräume denken – Freiräume schaffen“ durchgeführt, der sich in seiner inhaltlichen Ausrichtung an der Intention des Buß- und Bettages orientiert (hier einige Eindrücke). Dieser wird in den evangelischen Kirchen seit seiner Begründung in der Reformationszeit dafür genutzt, um innezuhalten, über das eigene Leben nachzudenken und vorauszuschauen in die Zukunft, um bestärkt und mit neuen Zielen und Ambitionen ausgerüstet voranzuschreiten. Dies in der Schule erlebbar und erfahrbar zu machen, war unser Anliegen.

 Die gesamte Schule war beteiligt und wurde tatkräftig und kreativ unterstützt durch Theaterschaffende und eine Tanzpädagogin. Unser Angebot orientierte sich an der Idee, das kreative Potenzial unserer Schülerschaft und auch des Kollegiums nutzbar zu machen. So haben sich Gruppen mit ihrem „Ich“ beschäftigt und erfahren, welche inneren Freiräume verborgen liegen und um darüber nachzudenken, welche Freiräume Energien freisetzen. Andere Gruppen haben solche Freiräume erlebt beim Malen nach Musik, in Stille-Räumen, bei Fantasiereisen und dem Erforschen der Kraft der Gerüche. Welcher Geruch löst welche Erinnerung aus und eröffnet damit einen inneren Freiraum? Es gab auch Theaterprojekte, in deren Verlauf die Teilnehmerinnern und Teilnehmer in eine „fremde Haut“ schlüpfen konnten, um Erfahrungen der Perspektivübernahme zu machen. Projekte zu Klangcollagen und Street Art ermöglichten auditive und haptische Zugänge zum Erleben des „Abtauchens“ in eine kreative Welt, das wiederum Freiräume schaffen kann. Sportprojekte boten die Chance, Grenzen auszutesten. Wie weit kann der eigene Körper physisch gehen? Und kann darin ein innerer Freiraum erfahrbar werden? Viele weitere Projekte haben auf unterschiedliche Weise die Teilnehmerinnen und Teilnehmer herausgefordert, mit ihren Grenzen konfrontiert und Freiräume aufgezeigt.

Der Projekttag ist von unserer Schülerschaft und dem Kollegium überwiegend positiv aufgenommen worden. Die Möglichkeit, einen Tag lang Schule nicht nur als Ort der Wissensvermittlung zu nutzen, sondern auch als Ort, den eigenen kreativen Fähigkeiten und Begabungen nachzuspüren, haben viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer als Bereicherung empfunden.

Selbstverständlich finden sich bei einem Projekttag dieser Größenordnung immer auch Verbesserungsmöglichkeiten, z.B. was die Planung künftiger ähnlicher Projekte betrifft. Aber wir finden, dass einer Wiederholung nichts im Wege steht, sodass wir uns für das nächste Schuljahr wieder vornehmen, den Buß- und Bettag an der IGS Linden zu einem Tag der inneren Einkehr und des Experimentierens mit Begabungen zu machen.

Schülerreporter
(mit Unterstützung von M. Eichberg – für den FB Religion/Werte&Normen)