Geometrie in Bewegung – Schwarzlichttheater an der IGS Linden

(übernommen von matheforscher.de) 16.06.2011, IGS Linden – Die Sechstklässler der integrierten Gesamtschule Linden in Hannover fanden heraus, wie sich Mathematik auf einer Theaterbühne einsetzen lässt. In einer Abschlussaufführung am 16. Juni präsentierten sie ihre Interpretationen des Mottos „Geometrie in Bewegung“.

Dreiecke, Rechtecke, Kreise und Linien wandern auf der Schwarzlichtbühne hin und her. Im Rhythmus der Musik tauchen sie auf, verschwinden, bewegen sich aufeinander zu und trennen sich. Immer wieder entstehen so neue Figuren und Formen, die dem Publikum Geschichten erzählen.

Die Darsteller dieser Aufführung gehen in die 6. Klasse (6c) an der IGS Linden und experimentierten in den vergangenen fünf Wochen unter Anleitung ihrer Mathematiklehrerin Wiebke Hansen und ATW- und Musiklehrer Jürgen Morgenstern mit Schwarzlicht und Neonfarben. „Uns ging es darum, in unserem Mathe.Forscher-Projekt alle Schüler einzubinden. Alle sollten Spaß an Mathematik haben und möglichst frei ihren eigenen Zugang finden.“
Das Projekt war interdisziplinär angelegt und für das Schwarzlichttheater standen Stunden aus den Fächern Mathematik, ATW und Musik zur Verfügung. Den Sechstklässlern wurde zu Beginn lediglich das Oberthema: „Geometrie in Bewegung“ vorgegeben. Außerdem standen Materialien wie Pappe, Neonfarbe, Werkzeug und Schwarzlicht zur Verfügung. Danach waren die Schülerinnen und Schüler in der Umsetzung völlig frei und entwickelten in 3er bis 5er-Gruppen Konzepte für die kurzen Auf- führungen. Unterstützt wurden die Schülerinnen und Schüler von Theaterpädagogin Inka Grund. Sie freute sich über das Durchhalte-vermögen, das die 11-13-jährigen an den Tag legten und darüber, wie selbstverständlich die Mathematik in die Projekte integriert wurde. Um mit geometrischen Formen eine Figur darzustellen oder eine Geschichte zu erzählen, waren Skizzen und Maß- stabsberechnungen äußerst hilfreich. Überlegungen, Probleme und Fortschritte dokumentierten die Schülerinnen und Schüler in einem Forschertagebuch, dem sogenannten „Schwarzen Heft“. Der eigentliche Stoff, die Flächenberechnung von Rechtecken, wurde so schnell eingeübt und am Ende der Projektphase in einem Test abgeprüft.

Die Eltern wurden mit der Aufführung überrascht. Martina Erhardt erahnte lediglich, was es mit der Bitte ihrer Tochter Franziska auf sich hatte, ihr ein Band aus Neonstoff zu nähen. Von dem Forscher-Projekt ist sie begeistert und findet es mutig, dass die Lehrkräfte ein Mathe-Thema so offen gestalten: „Die Kinder haben Mathematik von vielen Seiten kennengelernt. Durch die vielen Möglichkeiten, mit geometrischen Formen Figuren darzustellen, genauso wie durch die Musik und den Rhythmus.“