CircO in Casablanca

13.10.2010
Ein Gruß aus Casablanca von Wolfgang Pruisken!

Zurzeit bin ich mit einer Gruppe des CircO hier in Marokko. Mit dabei sind auch sechs Schüler/innen der IGS Linden, alle Mitglieder des Circus Colibri. Was machen wir in Casablanca?

16 Jugendliche aus niedersächsischen Zirkusgruppen sind zur Zeit in Casablanca. Dort treffen sie Student/innen der dortigen Universität und entwickeln in 10 Tagen ein gemeinsames Zirkus-/Theaterstück. Das Projekt steht unter dem Motto „Dialog mit dem Islam“, wird gefördert vom Auswärtigen Amt und ist auf drei Jahre angelegt.

Mascha, Catharina, Leon, Benny, Nemo und Ronny vom Circus Colibri der IGS Linden werden nach diesem Treffen im Frühjahr die marokkanischen Jugendlichen in Hannover empfangen. Eine andere Zirkus-Gruppe ist zur Zeit in Kairo und arbeitet dort mit ägyptischen Jugendlichen. Für das Jahr 2012 ist ein großes Abschlusstreffen beider Projekte in Berlin geplant.
Auf dem Gelände der Uni Casablanca wird gerade unter der Leitung des Theaterpädagogen Fettah Diouri, der Tanzpädagogin Petra Hundertmark (beide Pavillon Hannover) und der Zirkuspädagogen Manuele Rohman (CircO) und Wolfgang Pruisken (IGS Linden) gearbeitet.
Ein erster Eindruck: Casablanca ist eine riesige Stadt und das Gelände der Uni eine Insel darin. Die Arbeit bringt viel Spaß und Kontakt zu den beteiligten hiesigen Jugendlichen. Erste Einladungen gab es schon.

Auszug aus unserem Tagebuch:

– Was ist das hier, warum wird hier jongliert?

Also doch, sie wollen es wissen, sind nicht informiert und einfach nur höflich, nähern sich langsam, wollen nicht aufdringlich sein. Sie sprechen gut Englisch, es sind Französisch-Studentinnen. Ich erkläre, warum wir hier sind.

– Sie finden es toll, interesting. Gut haben es die Theaterstudenten. Niemand im Campus ist informiert.

Und waren sie schon mal in Frankreich?

– Nein, keine Chance. Ja sie würden natürlich gern, aber es ist unmöglich. Wie findet ihr Casablanca? Es ist doch keine schöne Stadt, ihr müsst nach Marrakesch.

Nein, da fahren wir nicht hin, wir fahren nach Fez!

– Das ist auch nicht schlecht, aber Marrakesch muss doch sein.

Wir interessieren uns hier für die Menschen, habt ihr schon mal was von europäischen Austauschprogrammen gehört? Ich gebe den Tipp im Internet zu recherchieren.

– Es ist nicht unmöglich, aber “we are a poor country”.

Es gibt spezielle Förderprogramme. Wir können helfen, wir sind selber hier und bezahlen nichts – und unsere marokkanischen Gäste auch nicht.

– Ja, morgen sind sie auch noch hier, dann sieht man sich ja.