Trauer um Brix Senge

Wieder einmal müssen wir uns von einer Kollegin in einer Weise verabschieden, die besonders weh tut. Nach schwerer Krankheit ist nun Brigitte Senge („Brix“) gestorben. Vor allem die Älteren unter uns werden sich an die vielen, vielen Situationen erinnern, in denen wir sie als eine Frau erlebt haben, die mit Herzblut ihren Beruf ausgeübt hat.

Seit sie Anfang der 90er-Jahre an die IGS Linden gekommen ist, war sie eine gewissenhafte, zugewandte, vor allem aber auch kreative Lehrerin. Insbesondere als Stammlehrerin für etliche Musikklassen zeigte sie ihr Talent, Schülerinnen und Schüler von Musik zu begeistern und sie gemeinsam auf der Bühne musizieren zu lassen. Selbst in kurzer Zeit gelang es Brix immer wieder mit ihrer Klasse etwas Wirkungsvolles auf die Beine zu stellen, meist mit viel Rhythmus und Trommeln verschiedenster Art. Die erste Musikklasse der IGS Linden wurde im Übrigen nicht zuletzt dank ihres Engagements Wirklichkeit.

Brix steckte voller Ideen. Unseren Musik-Fachbereich hat sie damit immer wieder bereichert, von Tanz-Workshops über selbst gestanzte Notenrollen für Drehorgeln bis zur Trommel- und Samba-Fortbildung; und nicht zu vergessen ihre Körbe voller merkwürdiger Percussion-Instrumente aus Südamerika oder Afrika. Mit ihrer Leidenschaft für das gemeinsame Musikmachen steckte sie neben den Schüler*innen auch etliche Kolleg*innen und Eltern an, die gemeinsam in der von ihr viele Jahre geleiteten Samba-AG aktiv waren. Nicht nur diese weit über die Schule hinaus bekannte AG hat sie mit initiiert, sondern auch den Kolleg*innen-Chor. Dort hat sie immer mitgewirkt, bis die Corona-Zeit so vieles unmöglich machte. Darüber hinaus hat Brix über viele Jahre den Kontakt zur Musikschule Hannover organisiert und dafür wochenlang Probenzeiten und Raumpläne erstellt. Maria Roßmark von der Musikschule schreibt: „Sie war immer unheimlich engagiert, wenn es darum ging, allen Kindern in der IGS die Teilnahme an unserem Musikprojekt zu ermöglichen.“

Gab es Veranstaltungen oder Feste bei uns, war Brix häufig an deren Gestaltung mit phantasievollen Aktionen beteiligt. Dabei wurden immer wieder mal Jung und Alt spontan zum gemeinsamen Musizieren animiert. Und sie hatte Humor. Viele der witzig-kreativen Texte bei Verabschiedungen stammen von ihr und manch einer wird gerne und schmunzelnd an ihre kabarettistischen Auftritte als Gebäudemanagement-Fachkraft (damals auch bekannt als „Putzfrau“) zurückdenken. 

Mit Brix verlieren wir nicht nur eine pädagogisch engagierte Kollegin; sie fühlte sich auch mitverantwortlich für unsere Schule als Institution, insbesondere für das Wohl der dort Arbeitenden. Über etliche Jahre war sie Mitglied des Personalrates, hat ihn zeitweise auch geleitet. Sie hatte immer ein offenes Ohr für ihre Kolleginnen und Kollegen.

Wir vermissen dich, Brix.

(Marcus und Johanna)