POETRY SLAM der S10 – Poesie, Reflexion und Witz
Es war ein bemerkenswerter Abend am Dienstag, den 16. März 2010. Nach dem Elternsprechtag fanden sich um 18 Uhr neben erstaunlich vielen der zeitlich strapazierten Kolleginnen und Kollegen auch Eltern, Geschwister, Freundinnen und Freunde der Klasse S10 aus dem 13. Jahrgang ein, die quasi als Abschluss ihrer Zeit als „Sprachklasse“ ihre Werke präsentierten, die sie für den Deutschunterricht produziert hatten. Werke heißt hier: selbst geschriebene Texte, kreativ gestaltet als kleine „Inszenierung“.
Und was das Publikum als Beispiele aus den 22 Arbeiten zu sehen und zu hören bekam – teils live, teils als für die Lehrerin, Frau Harrigfeld, hergestelltes Video –, zog alle in den Bann, sei es die Angst vor der Kreativlosigkeit bei Anne Sänger („Was ich schreiben soll oder keine Ahnung“), Dina Josephs Streben nach Kaffee („Mein Morgen-Ich“), Tim Friesens Erläuterungen zu seinem Geburtsort („Schwäbischsein“), das augenzwinkernde Plädoyer für die Wertschätzung von Beziehungen bei Elisa Schroeder („Negnuheizeb“), Awa Naghipours von eigener Musik umrahmte, fulminante Liebeserklärung an das Leben („Sekunden rasen, zerspringende Vasen“), der vielbejubelte, humorvolle 3-Personen-Rap von Olcay Bezek („Ying und Yang“), Runa Janson mit ihrer intensiven, teils düsteren, teils aufbegehrenden Anklage des Überwachungsstaats („Ohne Grenzen – ohne Staat“) oder Anni Schulzes neckisch-kritische Betrachtung des Stresses vor dem zentralen Familienfest („Was für eine Weihnachtszeit…!“).
Da die Veranstaltung aus organisatorischen Gründen in den ungemütlichen Hörsaal verlegt werden musste und die 1-Mikrofon-Anlage dafür nicht ausreichte, mussten die Zuhörer leider auf den „Anna Blume“-Dialog von Carolin Oltersdorf und Runa Janson verzichten – aber das tat der allgemeinen Begeisterung keinen Abbruch.
Glückwunsch an alle Beteiligten!
Bilder vom Abend bzw. aus den Videobeiträgen finden Sie hier in unserer Fotogalerie.
(Marcus Altmann)