Anti-Mobbing-Workshop

Schülerinnen und Schüler der 8. Klassen
in einem gemeinsamen Projekt
mit
Schülerinnen und Schülern eines Werte&Normen-Kurses der Sek. II

Die Idee, sich in der Schule mit dem Thema Mobbing zu beschäftigen, wurde von den Sozialpädagogen um Detlef Mauer entwickelt. Dabei sollte ein neuer Ansatz ausprobiert werden, wobei Schülerinnen und Schüler der 8. Jahrgangsstufe von Schülerinnen und Schülern der Sek. II betreut werden sollten.

Dazu wurde ein Vorbereitungsseminar mit den 12 beteiligten Schülern und Schülerinnen der Oberstufe durchgeführt, in dessen Verlauf sie sich der Problematik erst selbst einmal nähern konnten – denn das Thema Mobbing ist ein eher neueres Problem in den Schulen. In diese Problematik fällt auch das aus Großbritannien bekannte sogenannte “happy slapping”, die Verfilmung von herabsetzenden Szenen. Gewalt und Ausgrenzung werden als „cool“ angesehen, die Handlungen steigern den Stellenwert der ausführenden Schüler in der Rangordnung der jeweiligen Klassen.

Dieses war die – auch aus dem Unterricht bekannte – Ausgangslage für die Oberstufenschüler, als sie sich zu dem Nachmittag am 28.11. 2005 zusammenfanden und unterschiedliche Methoden ausprobierten, um den Schülern des 8. Jahrgangs die Zusammenhänge näherzubringen. Anschließend erstellten die 4 Gruppen (bestehend aus jeweils 3 Teilnehmern ) Unterrichtsentwürfe für die Vermittlung der Thematik an die betroffenen Schüler der Sek. I.

Am 21. und 22. Januar 2006 kamen dann jeweils zwei Klassen des 8. Jahrgangs in das Gebäude der Oberstufe in der Beethovenstraße, und die Umsetzung der Schülerkonzepte konnte beginnen. Dabei waren auch einige Stammgruppenlehrer anwesend – sie mussten sich aber völlig zurückhalten, so dass die Oberstufenschüler ihre Stunden halten konnten und die Problematik ungestört mit den Klassen behandelt werden konnte.

Es zeigte sich, dass fast alle Schülerinnen und Schüler des 8. Jahrgangs schon Erfahrungen mit Mobbing gemacht hatten und teilweise auch sehr darunter gelitten hatten.

Insgesamt verliefen die jeweils 2 Stunden sehr positiv, sowohl aus Sicht der Zielgruppe als auch seitens der Oberstufenschüler, die ihre Sache sehr gut machten. Alle waren zufrieden, bedankten sich und fanden die Vermittlung des Problems durch Schüler ein gelungenes Experiment. Die zu Beginn ihrer ersten Unterrichtsstunde teils recht nervösen Schüler und Schülerinnen des 12. und 13. Jahrgangs zeigten sich hinterher ebenfalls recht begeistert. Vielleicht ein erster Blick in zukünftige Berufsfelder?

Das Fazit: ein gelungenes Projekt, was in dieser oder ähnlicher Form zu einem festen Bestandteil der IGS Linden werden und jedes Jahr wiederholt werden sollte.

(Jens Roll)