„Respekt – Kitt der Gesellschaft?“ – 12.Jg. in der FAUST

Wie wollen wir miteinander umgehen, welche Bedeutung kommt dem Respekt dabei zu, kann nicht auch Respektlosigkeit sinnvoll sein, wie steht es um den Respekt gegenüber gesellschaftlich Benachteiligten, anderen Kulturen oder der Natur, verflüchtigt sich nicht der Begriff in der eingehenden Auseinandersetzung mit dem Thema? Mit solchen Fragestellungen setzten sich die Schülerinnen und Schüler des 12. Jahrgangs in ihren Präsentationen im Kulturzentrum Faust am 12.3.2019 auseinander (hier fotografische Eindrücke). Schon die Fragestellung im Titel „Respekt – Kitt der Gesellschaft?“ sollte dem immer einmal wieder aktuellen Thema „Respekt“ die Selbstverständlichkeit nehmen.

In vielfältiger Weise thematisierten die Schülerinnen und Schüler „Respekt“ in ihren Vorführungen: politisch diskutierend, ironisch-distanziert, rational aufklärend oder emotional tiefgreifend. So gestalteten sie insgesamt nicht nur ein aus ganz unterschiedlichen Mosaiksteinen zusammengesetztes, pluralistisches Bild, sondern bearbeiteten die Thematik in gekonnter Weise in verschiedenen künstlerischen Metiers: eine spannende Veranstaltung!

In der Projektwoche (25.2.-1.3.2019) waren die Schülerinnen und Schüler des 12. Jg. dem o.g. Thema nachgegangen. Im Rahmen des Seminarfaches hatten sie die Aufgabe, selbständig in Gruppen eine Präsentation ihrer Wahl zum Thema zu erarbeiten und am Ende der Projektwoche vorzustellen. Unter Beteiligung von Mitarbeitern aus dem Kulturzentrum Faust wurden die Präsentationen bewertet, zudem wurde eine Auswahl für die Veranstaltung am 12.3. in der „Warenannahme“ des Kulturzentrums Faust festgelegt. An dieser Stelle sei den faust-Mitarbeiter*innen für ihre Unterstützung und gute Zusammenarbeit gedankt.

Ayla Wewering und Anton Krempel aus dem 12. Jg. führten sehr professionell durch das Programm. Der Leiter des Seminarfaches, Dr. Hubert Dwertmann, gab einführend einige Hinweise zum Verständnis und zum Hintergrund der Auswahl des Themas „Respekt“. Neben filmischen Präsentationen, Diskussion, Interviews, Fotos und Vorträgen wurden auch einige gelungene künstlerische Werke vorgestellt.

Die Präsentationen zeichneten sich durch eine Vielfalt sowohl an unterschiedlichen inhaltlich-thematischen als auch an künstlerisch-methodischen Umsetzungen aus. Einführend wurde in einer Präsentation („Einen Denkzettel verpassen“) anhand von Fotos aus dem hannoverschen Stadtleben der Begriff „Respekt“ komplex vorgestellt und diskutiert. In filmischen Umsetzungen wurde gezeigt, wie sich das Thema im Wandel der Zeiten gestaltet, wie unterschiedlich Respekt auch in der Gegenwart wahrgenommen, wie der respektlose Umgang mit der Natur Lebensgrundlagen zerstört. Neben einer Diskussion über die Bedeutung von Respekt heute mit zugehörendem Videospiel machten sich Schülerinnen und Schüler in einem aufwändigen Trickfilm auf die „Reise zum Respekt“, wurde eine Berliner Künstlerin porträtiert und verwiesen Interviews mit Menschen auf der (fast) ganzen Welt auf den unterschiedlichen Gehalt der Thematik in anderen Kulturen. Diese Präsentation ließ sich dann auch als Abrundung und als Grundzug, der sich durch alle Präsentationen zog, verstehen. Schon diese kurze Vorstellung der Präsentationen verweist auf eine erhebliche Spannbreite künstlerischer und vor allem auch spannender und gelungener Umsetzungen.

Das zeigte sich auch in der Ausstellung künstlerischer Werke, hier fanden sich viele Exponate, die sich mit dem Thema ebenfalls sehr unterschiedlich auseinandersetzten; etwa in Portraits, die das Thema „Respekt ist farbenfroh“ behandelten, in einer künstlerischen Umsetzung von „Respekt und respektlos“, in einer Fotogeschichte zu „How to be respectful“, in einer Fotocollage zum alltäglichen Umgang mit der Natur oder in einem Fotobuch zu den „Schattenseiten Hannovers“.

Zu den Präsentationen fand sich ein zahlreiches, aus Schülern, Lehrern, Freunden und Familienangehörigen zusammengesetztes Publikum ein. Darf man die Resonanz des Publikums – etwa den starken Applaus für die Präsentationen – als Maßstab nehmen, dann sind den Schülerinnen und Schülern des 12. Jg. außerordentliche Vorführungen gelungen, die in ihrer vielfältigen Ausgestaltung ganz unterschiedliche Sichtweisen auf die Thematik „Respekt“ freigaben. Bei solcher Art gelungener Umsetzung und auch engagierter Schülerhaltung kann man sich bereits jetzt auf die Präsentationen im nächsten Jahr im Kulturzentrum Faust freuen.

(HD)